1893 - auch sehr alte Mitbürger haben das Jahr noch nicht erlebt.
Kaiser Franz Joseph regierte die österreichisch - ungarische Monarchie. Der Ort Metnitz, Handwerks- und Handelszentrum eines ausgedehnten bäuerlichen Hinterlandes, war eine florierende Gemeinde. Schuster und Schneider, Weber und Hafner, Seifensieder und Brantweiner, Schmiede und Wagner, auch zahlreiche Wirte boten ihre Waren und Dienstleistungen an. Pferdefuhrwerke holperten über unbefestigte Straßen, Petroleumlampen gaben trübes Licht, Trink- und Nutzwasser wurde vom Brunnen geholt, die Verkehrsverbindungen nach Friesach durch Postkutschen besorgt.
Im November dieses Jahres nun fassten der Oberlehrer Peter Hartmair, der kk Post-Expediteur Franz Craigher, der Wirt und Lebzelter Johann Carl Maggauer, der Schuhmacher Josef Wagner und andere den Entschluß, in Metnitz eine freiwillige Feuerwehr zu gründen.
Die Notwendigkeit dazu war nicht zu übersehen. Die Ortschaft eng verbaut, die Häuser großteils aus Holz gebaut und fast durchwegs mit Schindeln gedeckt, Blitzschutz war bekannt, aber in den wenigsten Fällen verwirklicht. Bereits mehrmals hatten verheerende Brände große Teile der Ortschaft eingeäschert. Die Bevölkerung hatte dem Wüten des Feuers hilflos gegenüber gestanden. So war es auch nicht verwunderlich, dass die junge Feuerwehr sofort großen Zulauf erfuhr. Jeder wollte helfen.
Auch was die Ausrüstung betraf, waren die wichtigsten Geräte bald angeschafft: ein sogenannter Hydrophor, eine händisch betätigte Druckpumpe mit Windkessel, gezogen von den Feuerwehrleuten selbst, eine große ausschiebbare Leiter auf Rädern, eine Anzahl von Steigleitern und eine Reihe von Druckschläuchen auf einer Schlauchhaspel. Bereits im Jahre 1904 konnte darangegangen werden, neben der Kirche ein Gerätehaus zu errichten. Bei diesem Stand blieb es bis 1968. In diesem Jahr konnte in das neue Rüsthaus übersiedelt werden.
Die erste Motorspritze konnte im Jahr 1927 angeschafft werden. Man zeigte bereits damals keine falsche Bescheidenheit. Gekauft wurde die Größe 3, die leistungsstärkste der damals verfügbaren Maschinen. Sie befindet sich noch heute im Besitz der Feuerwehr, wird nicht mehr eingesetzt, funktioniert aber (manchmal) immer noch. Im laufe der Jahre wurden immer wieder Fahrzeuge und Geräte in Dienst gestellt, den aktuellen Stand der Ausrüstung kann man im Bereich Geräte ansehen.
50Jahre +
Der Gedenkstein
Um gute Heimkehr von Einsatz und Übung, Heiliger Florian, bitte für uns.
Über 100 Jahre Feuerwehr Metnitz, über 100 Jahre voll mit oft gefährlichen Einsätzen, mit Ausfahrten, mit Übungen - und kein Todesopfer im Feuerwehrdienst.
Hautabschürfungen, Schnittwunden, Rauchgasvergiftungen, gebrochene Gliedmaßen, sogar Kopfverletzungen hat es gegeben - aber kein Todesopfer und keine bleibenden Schäden.
Ein Blick in die Zeitung belehrt uns täglich, wie zerbrechlich ein Menschenleben ist, wie schnell eine Familie den Vater, den Bruder, den Gatten verloren hat.
Immer wieder sind Todesopfer unter Feuerwehrkameraden zu beklagen.
Feuerwehreinsätze sind von der Natur der Sache her gefährlich.
Die gebotene Eile, Stress, Aufregung erhöhen das ohnehin vorhandene Gefahrenpotential noch um ein Vielfaches.
Gewiss kann durch gute Ausbildung, durch laufende Übung, durch Besonnenheit und Vorsicht manches verhindert werden - die letzte Sicherheit kann es nicht geben.
Viele Menschen haben das Wirken ihres Schutzengels schon am eigenen Leib erlebt – viele geben es zu, manche schieben es auf ihr überdurchschnittliches Reaktionsvermögen, auf irgendwelche eigenen Qualitäten.
Wir Feuerwehrmänner von Metnitz sind uns bewusst, dass wir unseren Teil beitragen müssen, um Leben und Gesundheit zu schützen, Leben und Gesundheit unserer Mitmenschen, aber auch unser eigenes Leben und unsere eigene Gesundheit. Wir sind uns aber auch bewusst, dass unser Beitrag seine Grenzen hat und dass jenseits dieser Grenzen der Schutz eines Höheren beginnt. Der Gedenkstein vor unserem Rüsthaus soll uns stets daran erinnern, soll einerseits Dank abstatten für bisher verhindertes Unglück, gleichzeitig aber auch unsere Bitte um Schutz in der Zukunft dokumentieren.